Veranstaltungsreihe «Das andere Buch an der Uni»
- Enrique Vila-Matas & Felix Philipp Ingold lesen aus ihren Werken
- Bibliothek der Universität St.Gallen, unter der Kuppel
- Mittwoch, 5. Mai 2004, 19.30 Uhr
- Eintritt frei
- Einführung: Yvette Sánchez
- Übersetzung: Dorian Occhiuzzi
Über die Werke
Gemeinsam laden die Bibliothek und der Lehrstuhl Spanische Sprache und Literatur der Universität St. Gallen zu einer Lesung, deren Ausgangspunkt und Schutzpatron Herman Melvilles Verweigererfigur Bartleby ist. Die auftretenden Autoren haben sich durch diesen eigentümlichen Kanzleischreiber inspirieren lassen und zwei faszinierende Texte verfasst, Felix Philipp Ingold die Novelle Ewiges Leben (1991) und Enrique Vila-Matas den Roman/Essay Bartleby & Co. (2000). Aus diesen beiden Büchern sowie aus ihrem restlichen Oeuvre werden beide Schriftsteller vorlesen und dann den spanisch-schweizerischen Dialog zusammen mit dem Publikum weiterspinnen.
Über die Autoren
Enrique Vila-Matas (*1948, Barcelona), publiziert stetig seit 1977 und zählt heute zu den grossen spanischen Prosaschriftstellern, der mit Preisen, zuletzt dem Prix Médicis in Frankreich, geradezu überhäuft wird. Seine Protagonisten widmen sich obsessiv dem einen Thema, der Literatur und dem Schreiben, das sie als Lebensform gewählt haben, und werden von ihrem Autor mit einem ironischen Augenzwinkern virtuos begleitet. Von seinen insgesamt sieben ins Deutsche übersetzten Romanen erschienen die letzten drei bei Nagel & Kimche in Zürich, nach Bartleby & Co., Die merkwürdigen Zufälle des Lebens (2002) und Risiken und Nebenwirkungen (2004).
Felix Philipp Ingold (*1942, Basel), renommierter Schweizer Lyriker, Übersetzer und ordentlicher Professor für Kultur- und Sozialgeschichte Russlands an der hiesigen Universität, ist wie sein spanischer Kollege ein homme de lettres durch und durch. Die bewundernswerte Eloquenz und der überaus sorgfältige und sinnliche Umgang mit dem Rohmaterial Wort prägen seine zahlreichen literarischen und auch wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die ebenfalls mit vielen Preisen geehrt worden sind, etwa dem Ernst Jandl-Preis der Republik Österreich oder dem Literaturpreis des Kantons Zürich. Eine kleine Titelauswahl der Gedichtbände: Unzeit (1981), Echtzeit (1989), Restnatur (1994), Zeichensatz (1996), Nach der Stimme (1997/CD 2000), Auf den Tag, Genaue Gedichte (2000), De nature, Gedichte, französisch/deutsch (2000), Jeder Zeit andere Gedichte (2002).