Wissenschaftliche Freiheit bildet die Basis wissenschaftlicher Forschung und Lehre. Also, darf Wissenschaft alles? Das freilich nicht. Der Wissenschaft sind Grenzen gesetzt, denn Freiheit kann nur gewährt werden, wenn sie durch verantwortliches Handeln ausbalanciert wird. Doch, wofür konkret bin ich als Wissenschaftler/in verantwortlich und wie nehme ich diese Verantwortung wahr?
Wissenschaftlich integres Verhalten ist eine Grundeinstellung, die Sie während des Aufsetzens eines Forschungsprojekts, der eigentlichen Forschungsarbeit und des Publikationsprozesses an den Tag legen. Massgeblich ist es dabei, bestimmte wissenschaftliche Standards einzuhalten, z.B.
• die Forschungsfinanzierung transparent zu machen,
• Interessenskonflikte offenzulegen,
• Forschungsdaten professionell zu managen und
• Quellen korrekt zu zitieren.
Aber Forschungsintegrität ist mehr als die Vermeidung von Plagiaten, Datenfälschungen und unbegründeten Autorenschaften. Es geht vielmehr um die Grauzonen der guten wissenschaftlichen Praxis. Denn in realen wissenschaftlichen Kontexten können Werte kollidieren, gibt es kein klares „richtig“ oder „falsch“, können wissenschaftliche Standards unter Druck geraten. Es ist daher wichtig, einen eigenen moralischen Wegweiser zu entwickeln, um schwierige Situationen aushandeln zu können.